Prostata, Hoden, Psyche
Prostatakrebs bei Älteren, Hodenkrebs bei Jüngeren, psychische Belastung quer durch alle Altersgruppen: Männergesundheit ist komplex – und viele Probleme bleiben lange unsichtbar. Zeit, das zu ändern.
Männergesundheit: Vorsorge zählt
In Österreich erhalten jedes Jahr rund 24.700 Männer die Diagnose Krebs. Am häufigsten betroffen ist die Prostata, mit etwa 7.500 neuen Fällen im Jahr 2023. Bei jüngeren Männern zwischen 20 und 44 Jahren tritt hingegen Hodenkrebs am häufigsten auf. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig gezielte Gesundheitsvorsorge für Männer ist. Frühzeitige Untersuchungen können die Heilungschancen deutlich verbessern. Regelmäßige Arztbesuche, einfache Selbsttests und ein gesunder Lebensstil tragen wesentlich dazu bei, Risiken zu senken. Ob jährlicher Gesundheits-Check oder Krebsvorsorge – wer aufmerksam mit seiner Gesundheit umgeht, handelt vorausschauend.
Prostatakrebs: Häufig, aber gut behandelbar
Prostatakrebs entwickelt sich meist langsam und verursacht anfangs kaum Beschwerden. Gerade deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig. Männern ab 45 Jahren wird empfohlen, regelmäßig eine urologische Kontrolle durchführen zu lassen und den PSA-Bluttest (prostataspezifisches Antigen) mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen. Bei familiärer Vorbelastung ist es sinnvoll, bereits ab 40 mit der Vorsorge zu beginnen. Ab dem 50. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen den PSA-Test im Rahmen des Gesundheits-Checks.
Typische Warnzeichen können ein schwächer werdender Harnstrahl, häufiges nächtliches Wasserlassen oder Blut im Urin sein. Wer solche Symptome frühzeitig abklären lässt, hat sehr gute Chancen – die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei rund 95 %. Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ein stabiles seelisches Gleichgewicht unterstützen die Prostatagesundheit zusätzlich.
Hodenkrebs: Früherkennung rettet Leben
Hodenkrebs ist insgesamt selten, betrifft jedoch vor allem junge Männer. In Österreich werden jährlich etwa 425 neue Fälle diagnostiziert. Die Heilungschancen sind ausgezeichnet: Rund 96 % der Betroffenen leben fünf Jahre nach der Diagnose krebsfrei. Entscheidend ist die frühe Entdeckung des Tumors.
Ein typisches Anzeichen ist ein harter, meist schmerzloser Knoten oder eine Schwellung im Hoden. Ärzt:innen empfehlen, die Hoden einmal im Monat – am besten unter der warmen Dusche – selbst zu untersuchen. Dabei werden die Hoden mit den Fingern vorsichtig abgetastet und auf Knoten oder Größenunterschiede geprüft. Bei Auffälligkeiten sollte rasch eine ärztliche Abklärung erfolgen. Meist genügt eine Operation, und häufig ist keine weitere Therapie notwendig.
Psychische Gesundheit: Reden hilft
Zur Vorsorge gehört nicht nur die körperliche, sondern auch die seelische Gesundheit. Dennoch gelten Depressionen, Stress oder Sorgen bei Männern oft noch als Tabuthemen. In Österreich sind rund 264.000 Männer von Depressionen betroffen, jedes Jahr erkranken etwa 7,4 %. Häufig zeigen sich die Symptome anders als bei Frauen: Statt Traurigkeit stehen oft Reizbarkeit, Aggressivität oder riskantes Verhalten im Vordergrund. Auch Schlafstörungen, Antriebslosigkeit oder übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum können Warnsignale sein.
Besonders besorgniserregend ist die deutlich höhere Suizidrate bei Männern. Aufmerksamkeit und Unterstützung aus dem Umfeld können hier lebensrettend sein. Psychische Gesundheit ist keine Schwäche, sondern ein wesentlicher Bestandteil des Wohlbefindens. Wer sich überlastet fühlt, sollte nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – ob bei Ärzt:innen, in Apotheken oder bei entsprechenden Beratungsstellen.
Gesunder Lebensstil: Aktiv bleiben und bewusst leben
Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorsorge gegen viele Krankheiten. Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ein maßvoller Umgang mit Alkohol und Nikotin bilden die Grundlage. Empfohlen werden rund 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche, ergänzt durch ein bis zwei Krafttrainings – das stärkt Herz, Kreislauf, Muskeln und Stoffwechsel und senkt das Risiko für Krebs, Diabetes und Herzkrankheiten.
Eine pflanzenbetonte Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten liefert Ballaststoffe und Vitamine, unterstützt die Verdauung und stärkt das Immunsystem. Rotes und verarbeitetes Fleisch sollte nur in Maßen genossen werden. Ebenso wichtig sind ausreichend Schlaf, Entspannung und regelmäßige Pausen im Alltag. Schon kleine Veränderungen – mehr Bewegung, bewusste Ernährung und weniger Stress – können das Wohlbefinden spürbar steigern.
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Bildnachweis: @Karsten Winegeart auf Unsplash

